Psychosomatische Grundversorgung
Die Kurse der „Psychosomatischen Grundversorgung“ richten sich an Ärzte in der Facharztausbildung, an Ärzte in der Niederlassung
(als Voraussetzung zur Abrechnung der Ziffern 35100 und 35110 nach EBM), an Ärzte in Ausbildung zur Zusatzbezeichnung Psychotherapie
sowie an ärztliche Kollegen in Akupunkturausbildung oder Ausbildung zum Schmerztherapeuten.
Er ist entsprechend den Richtlinien der Weiterbildungsordnung der
sächsischen Landesärztekammer dem Musterkursbuch der
Bundesärztekammer für die psychosomatische Grundversorgung
konzipiert. Die insgesamt 80 UE gliedern sich in 20 UE Theorie,
30 UE Vermittlung und Einübung verbaler Interventionstechniken und
30 UE Balintgruppe (als patientenbezogene Selbsterfahrung).
Bitte beachten Sie das bei 30 UE (≙ 15 DStd.) Balintstunden ein
Mindestabstand von sechs Monate zwischen der ersten und letzten
Balintstunden gefordert wird. Balintgruppen können bei uns unabhängig von der Psychosomatischen Grundversorgung (L-1) gebucht werden.
Inhaltliche Schwerpunkte des Theorieseminars sind funktionelle
Syndrome, Störungen der Krankheitsbewältigung, Stressfolgestörungen sowie Angsterkrankungen und Depression. Vermittelt wird die
Basisdiagnostik psychischer Erkrankungen bzw. psychosozialer Anteile häufiger Problemstellungen in der Praxis mit dem Ziel einer
Kompetenzerweiterung in Bezug auf psychosomatische (Ko-)Diagnosen. Der Theorieteil gibt des Weiteren einen Einblick in die psychosozialen
Versorgungsstrukturen für diese Patienten.
Verbale Interventionstechniken erleichtern dem Arzt den Umgang mit
psychisch belasteten Patienten. Auch die Vermittlung eines
psychosomatischen Krankheitsverständnisses ist eng an die
Gesprächskompetenz des behandelnden Arztes geknüpft. In diesem
Seminarteil wird anhand von Fallbeispielen bzw. Fallvorstellungen der
Teilnehmer die verbale Intervention als grundlegende Fähigkeit in der
psychosomatischen Behandlung erfahren und geübt.
Die Balintgruppenarbeit dient der Reflexion der Arzt-Patienten-Beziehung. An dieser Stelle werden von den Teilnehmern eigene als schwierig oder
besonders empfundene Arzt-Patienten-Beziehungen vorgestellt und von den Zuhörern / Kollegen in ihrem emotionalem Reichtum widergespiegelt. Dies ermöglicht dem Referenten eine tiefere Einsicht in die Vielseitigkeit der vorgestellten Beziehung und ermöglicht bei einer erneuten Begegnung mit diesem Patienten eine reale Veränderung der Beziehung.